Zahneinschuss beim Baby: Anzeichen, Symptome und Hilfe
Der erste Zahn des Babys wird oft mit Spannung von den Eltern erwartet. Zwischen dem 6. und 8. Lebensmonat ist es meist so weit, dass erste Zähnchen wird im Kiefer sichtbar. Doch bis dahin ist es ein weiter und mitunter anstrengender Weg, für das Baby und seine Eltern.
Erste Anzeichen für den Zahneinschuss
Die Zahnanlagen wurden schon in der Schwangerschaft gebildet, weshalb die Milchzahnknospen in einem Röntgenbild schon sichtbar sein können. Ab dem 3. Lebensmonat beginnen die Zähne sich durch den Kiefer zu schieben. In diesem Zeitraum zeigt das Baby noch keine Schmerzanzeichen. Dafür beginnt es vermehrt zu speicheln oder kaut auf seinen Händchen herum. Auch Spielzeug oder die Finger der Eltern werden benagt.
Wann der erste Zahn schließlich durchbricht, ist von Kind zu Kind verschieden. Während einige Babys schon mit zehn Wochen den ersten Zahn bekommen, kann es bei anderen bis zum ersten Geburtstag dauern. Da die Zähne die Knochenhaut im Kiefer durchstoßen müssen, kann der Zahndurchbruch sehr schmerzhaft für das Kind sein.
Die ersten Zähne sind häufig die unteren Schneidezähne, die oberen werden als Nächstes sichtbar. Danach wechseln sich Unter- und Oberkiefer ab. Es folgen die ersten Backenzähne, danach die Eckzähne und schließlich die letzten Backenzähne.
Symptome des Zahnens
Bemerkbar wird das Zahnen durch unterschiedliche Symptome. Es können einige, alle oder gar keine Symptome auftreten. Dies ist von Baby zu Baby völlig unterschiedlich. Der Speichelfluss kann stärker werden, das Baby zeigt dabei vermehrte Unruhe. Besonders nachts kommt es zu schubweisen Schreiattacken. Auch tagsüber ist es quengelig, lässt sich schlecht beruhigen und scheint mit sich und seiner Umwelt unzufrieden. Das Baby wird anhänglicher, möchte viel auf den Arm, sucht Körperkontakt und will viel kuscheln.
Tagsüber versucht das Baby sich Erleichterung zu verschaffen, in dem es auf harte, kühle Dinge beißt. Es gibt aber auch Babys, die es überhaupt nicht mögen, wenn sie etwas Hartes im Mund spüren. Es bevorzugt vielleicht weiche Dinge, wie Waschlappen oder Stoffwindeln.
Wegen der Schmerzen im Mund kann es passieren, dass ein Baby, welches schon Beikost gegessen hat, diese plötzlich verweigert. Selbst wenn ein weicher Babylöffel verwendet wird, kann eine Berührung des Kiefers schon schmerzen. Möglicherweise macht das Baby den Mund gar nicht mehr auf, sobald es den Löffel sieht. Die Wangen des Kindes können gerötet und heiß sein. Wenn es sich in den Mund schauen lässt, erkennt man, dass auch das Zahnfleisch rot und geschwollen ist. Manchmal schimmern die weißen Zähnchen schon durch das Zahnfleisch. Manche Babys mögen es, wenn das Zahnfleisch vorsichtig massiert wird, um den Zahndurchbruch zu erleichtern.
Direkt bevor der erste Zahn sichtbar wird, kann es zu leichtem Durchfall und geringem Fieber kommen. Auch ein wunder Po kann ein Anzeichen für den baldigen Zahndurchbruch sein. Sollten diese Anzeichen nicht innerhalb kurzer Zeit verschwinden oder sich verstärken, sollte ein Kinderarzt aufgesucht werden, um einen Infekt auszuschließen.
Hilfe für das Baby
In erster Linie sollten die Eltern für das Baby da sein und Verständnis für seine Schmerzen aufbringen. Leises Sprechen und Herumtragen kann das Kind schon beruhigen. Gehört es zu den Babys, die sich mit dem Zahnen schwertun, braucht es mehr Aufmerksamkeit und Zuwendung. Auch Babys die vorher schon durchschliefen, können nachts wieder aufwachen und schreien. Tagsüber kann versucht werden, das Baby mit Spielzeug abzulenken. Nachts sucht es möglicherweise Körperkontakt, welcher ihm auch gewährt werden sollte.
Als Hilfsmittel zum Zahnen können viele Dinge ausprobiert werde. Darunter zählen:
- verschiedene Beißringe
- Karotten- oder Apfelstücke
- harte Brotstücke
Dies gilt nur, wenn das Baby überhaupt auf etwas herumkauen möchte. Es kann sinnvoll sein, unterschiedliches Kauspielzeug auszuprobieren. Einige Babys bevorzugen Holz, andere weiches Plastik oder Beißringe, die gekühlt werden können. Wichtig ist, nur ungiftiges Material zu verwenden, welches nicht zerkaut oder verschluckt werden kann. Um Kälteverbrennungen zu vermeiden, sollte Kauspielzeug nur im Kühlschrank und nicht im Gefrierfach gekühlt werden.
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Möchte das Baby keine harten Gegenstände im Mund, können weiche Dinge versucht werden. Zum Beispiel ein kalter, nasser Waschlappen, eine Stoffwindel oder auch ein Kuscheltier.
Lässt das Baby Berührungen im Mund zu, kann eine Zahnfleischmassage hilfreich sein. Mit dem sauberen Finger wird sanft das Zahnfleisch mit kreisenden Bewegungen massiert. Generell sollten alle Hilfsmittel nur gereinigt zur Verwendung kommen. Möchte das Baby keine Beikost mehr essen, weil es Angst vor dem Löffel hat, sollte für einige Zeit darauf verzichtet werden. Stattdessen kann wieder auf die Flasche oder das Stillen zurückgegriffen werden. Sobald die Schmerzen vorbei sind, wird das Kind auch wieder essen.
Ein weiteres Hilfsmittel, vor allem nachts ist Zahnungsgel. Damit wird das schmerzende Zahnfleisch eingerieben. Es hilft nicht bei allen Babys. Das Gel enthält ein lokales Betäubungsmittel, welches zwar gut wirkt, aber seine Wirkung schnell verliert. Der Grund dafür sind das Speicheln und die Zungenbewegungen des Kindes. Als Einschlafhilfe kann es dennoch nützlich sein.
Zu den homöopathischen Mitteln gehören Osanit-Kügelchen. Die Wirkung ist umstritten, doch einige Eltern schwören darauf.
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Am wirkungsvollsten sind Schmerzmittel. Dazu zählt zum Beispiel Paracetamol. Wenn sich das Baby gar nicht beruhigen lässt und besonders nachts viel schreit, kann ein Schmerzzäpfchen für Erleichterung bei Baby und Eltern sorgen. Eltern können sich vom Kinderarzt oder in der Apotheke über die Wahl des richtigen Schmerzmittels beraten lassen.
Fazit:
Das Zahnen kann für das Baby mehr oder weniger schmerzhaft sein. Obwohl ein unruhiges Baby für Eltern anstrengend sein kann, sollte es in dieser Zeit viel Zuwendung und Körperkontakt erhalten. Reicht das nicht aus, um die Schmerzen zu lindern, können verschiedene Hilfsmittel angewendet werden. Dazu zählen Kauspielzeug, Zahnungsgel, homöopathische Mittel und Schmerzmittel aus der Apotheke.