Zahnkalender beim Baby – Wann kommt welcher Zahn?
Die Entwicklung der Zähne
Schon zwischen der sechsten und achten Schwangerschaftswoche entstehen die Keimanlagen für alle 20 Milchzähne im Embryo. Alle wichtigen Stoffe hierfür werden aus dem mütterlichen Organismus entnommen. Daher trägt eine richtige und gesunde Ernährung während der Schwangerschaft den Grundstein für einen guten Zahnaufbau und eine gute Zahnentwicklung. Bei der Geburt sind die Zahnkronen des Kindes fertig ausgebildet. Die Wurzelbildung der Zähne ist jedoch erst im Alter von etwa eineinhalb bis drei Jahren abgeschlossen.
Die Reihenfolge und Dauer des Zahnens
Generell sollten Eltern ab dem 6. Lebensmonat ihres Babys mit dem ersten Milchzahn rechnen, wobei es in seltenen Fällen möglich ist, dass Kinder mit erkennbaren Zähnen auf die Welt kommen. Leider gibt es keinen genauen Zeitplan dafür, denn ebenfalls gibt es Babys, die verfrüht oder verspätet z.B. mit dem vollendeten ersten Lebensjahr das erste Zähnchen bekommen. Nach vergangener Zeit von 12 Monaten ohne Vorschein eines Zahnes, empfiehlt es sich, einen Zahnarzt aufzusuchen und nachschauen zu lassen.
Zuerst zeigen sich die durchsichtigen mittleren Schneidezähne im Unterkiefer, welche ein paar Wochen später weiß werden. Anschließend kommen die oberen Schneidezähne, gefolgt von den seitlichen. Zuallerletzt erfolgt der Durchbruch der Eck- und Backenzähne. Komplett ist das Milchzahngebiss normalerweise mit dem 3. Lebensjahr.
In folgender Tabelle hast du einen durchschnittlichen Überblick über die jeweiligen Milchzähne in den Lebensmonaten:
Übersicht Zahnkalender
Gesamtdauer des Zahnens ca. 2 Jahre
Typische Symptome
Die Anzeichen, dass bald der erste Zahn zum Vorschein kommt, kann viele stressige und schlaflose Nächte für Eltern und den Sprössling hervorrufen. Vorerst solltest du dir aber keine Sorgen darum machen, denn jeder Zahndurchbruch verläuft individuell, das heißt es kann auch gut möglich sein, dass er schmerzfrei für dein Baby verläuft und somit die äußeren Anzeichen ziemlich verschieden auftreten.
Dies sind die äußerlichen Anzeichen, mit denen du dir sehr sicher sein kannst, dass bei deinem Baby der erste Zahndurchbruch bevor steht:
- es hat weniger Appetit als sonst, was das Essen angeht
- es schläft schlechter
- es bekommt rote, raue Wangen
- es weint öfter als sonst
- es sucht vermehrt Körperkontakt
- das Zahnfleisch schwillt an und wird rot
- das Zahnkiefer schwillt an der Zahndurchbruchstelle an und wird rot
- die Wangen sind gerötet und heiß
- es nimmt alles in den Mund was es zu fassen bekommt – gerne auch die eigene Hand
- es sabbert stark
- es bekommt einen Hautausschlag oder einen wunden Po ggf. durch Durchfall
- es bekommt eine erhöhte Temperatur (auch “Zahnfieber” genannt) und ggf. leichten Schnupfen
Beim letzten und vorletzten Punkt kann sich auch ein leichter Infekt verbergen. In diesem Fall ist es empfehlenswert, dass du einen Kinderarzt aufsuchst und Dein Baby durchchecken lässt. Infekte kommen aufgrund des geschwächten Immunsystems des Zahnens meist zeitgleich.
Aber wie schon erwähnt: Du brauchst dir überhaupt keine Sorgen machen, wenn eines oder mehrere Anzeichen bei Deinem Baby auftreten. Dies ist ein natürlicher Prozess, welcher von jedem von uns durchgemacht wurde.
Wie können Eltern ihrem Baby beim Zahnen helfen
Eine genaue Anleitung für die Phase des Zahnens gibt es nicht. Doch der Stress für Eltern und Kind lässt sich vielleicht mit ein paar Tipps verringern.
- Durch ein schmerzstillendes Gel oder eine Salbe kannst Du durch leichtes Einmassieren in die wehenden Stellen des Zahnfleisches die Schmerzen deines Babys lindern. Dieses Gel oder die Salbe kannst Du mit sauberen Fingern, Wattestäbchen oder Silikonfingerlingen aus der Apotheke auftragen. Statt Gels oder Salben kannst Du auch abgekühlten Tee aus 5 Gewürznelken, sowie Salbei- oder Kamillentee zum einmassieren verwenden. Bei sehr schlimmen Schmerzen kann auch ein spezielles Zahnungsgel helfen, welches in der Apotheke erhältlich ist. Dieses lindert jedoch nur kurzfristig den Schmerz.
- Ein Beißring ist ein gutes Mittel, um deinem Baby die größten Schmerzen zu nehmen. Beim Kauf solltest du aber darauf achten, dass der Beißring schadstofffrei ist, das heißt er muss grundsätzlich frei von PVC und ohne Weichmacher hergestellt sein. Wenn ein Prüfsiegel vorhanden ist, wie das TÜV-Zeichen oder gute Testnoten der Stiftung Warentest, kannst du dir sicher sein, dass es sich um einen guten Beißring handelt. Besonders gut unterstützt der Beißring das Zahnen, wenn er gekühlt ist. Dies drosselt beim Beißen die Durchblutung des Zahnfleisches, welches daraufhin abschwillt und somit die Schmerzen gelindert werden.
- Allgemeine Kühlung des Zahnfleisches hilft enorm. Hierzu kannst du auch einen einfachen kalten Löffel verwenden oder einen kühlen Waschlappen auf die Wangen deines Babys legen. Einen kühlen Waschlappen kannst du auch für dein Baby zum “Bekauen” verwenden, dieser sollte jedoch aus hygienischen Gründen mehrmals täglich gewechselt werden. Kühles Obst oder Gemüse zum Kauen können auch der Linderung der Schmerzen dienen. Hier solltest du dein Baby aber niemals unbeobachtet lassen, da die Gefahr besteht, dass es sich daran verschluckt.
- Auch mit leichten Massagen an den Zehenkuppen deines Babys kannst du viel bewirken, denn dort befinden sich die Reflexzonen der Zahnleisten, welche dadurch etwas Linderung bringen können.
- Dickes Auftragen von Baby-Pflegecremes und häufiges Wechseln der Windeln verhindern einen dauerhaft wunden Po, welcher unangenehme Schmerzen für dein Baby verursachen kann. Zudem ist es wichtig, dass du darauf achtest, dass Hemdchen und Strampler trocken bleiben trotz des vermehrten Speichelflusses. Hierzu sind Mullwindeln, Lätzchen oder Halstücher von Vorteil um dies sicherzustellen.
- Viele Eltern schwören auf Bernsteinketten. Sie sollen viele ätherische Öle enthalten, die sich wohltuend auf den Organismus des Babys auswirken können. Zu Massagen wird daher oft Bernsteinöl verwendet. Wissenschaftlich ist diese Wirkung noch nicht belegt. Solltest du dich dafür entscheiden, ist es sehr wichtig, auf die Sicherheit zu achten. Die Kette muss eine Sollbruchstelle besitzen (Steckverschluss), welche sich bei Zug selbstständig öffnet. Zudem muss die Kette reißfest und die Steine einzeln verknotet sein. Allerdings solltest du allgemein beachten, dass Halsketten für Kleinkinder und Babys gefährlich sind. Es besteht immer die Gefahr, dass dein Baby irgendwo hängen bleibt und sich einschnürt oder Kleinteile verschluckt werden können. Im schlimmsten Fall kann das Kind daran ersticken.
- Hebammen empfehlen aufgrund ihrer schmerzstillenden Wirkung Veilchenwurzeln als Zahnungshilfe. Da sich auf dem Holz jedoch schnell Keime bilden können, ist es wichtig, dass du es regelmäßig spülst und mit Wasser abkochst. Zudem muss es gut getrocknet werden. Kaputte Wurzeln sollten nicht mehr zum Beißen angeboten werden, da die Gefahr besteht, dass sich Teile lösen und das Baby diese verschluckt.
- Manche Menschen schwören auf homöopathische Mittel wie Globuli. Wissenschaftlich belegt ist deren Wirkung jedoch nicht. Hinweise zur richtigen Menge und Vergabe gibt dir ein geschulter Arzt oder Heilpraktiker. Einige bekannte Präparate sind z.B. Chamomilla, Calcium phosphoricum, Magnesium phosphoricum, Kreosotum oder Belladonna. Sprich’ die Anwendung aber am besten mit einem Heilpraktiker ab.
Das beste Mittel, das Eltern bieten können, ist die liebevolle Ablenkung in Form von häufigem Herumtragen, Spaziergängen, lange Spieleinheiten, sowie Kuscheleinheiten und Wiegen in den Armen. Diese Zuneigung und Zärtlichkeit braucht dein Kind in dieser Zeit unbedingt.
Zahnpflege der ersten Zähne
Wenn der erste Zahn schon da ist, ist es Zeit für einen Besuch beim Zahnarzt. Dieser sorgt schon frühzeitig für eine gesunde Zahnentwicklung durch Beobachtung und Tipps zur Pflege der Milchzähne.
Für den ersten Zahn eignet sich eine Fingerzahnbürste zum Putzen sehr gut. Vollkommen würde es am Anfang auch ausreichen, das Zähnchen mit einem Tuch oder Wattestäbchen regelmäßig zu reinigen. Später können spezielle Kinderzahnbürsten mit weichen Borsten eingesetzt werden. Dazu empfiehlt sich auch eine ungesüßte und mit Fluorid versetzte Kinderzahnpasta.
Einige Eltern denken, dass es nicht wichtig ist, die Milchzähne von Anfang an zu pflegen. Dies ist aber ein großer Irrtum, denn sobald der erste Zahn draußen ist, ist eine gute Pflege der Grundbaustein für eine weitere gute Zahn- und Kieferentwicklung deines Kindes. Die Milchzähne sind nicht nur wichtig für die Aufnahme der Nahrung, sondern auch für die Förderung der Kieferausbildung. Kariesbakterien würden sich auch später auf die bleibenden Zähne übertragen. Daher müssen die kleinen Zähnchen von Anfang an mit großer Sorgfalt gut gepflegt werden.
Zahnpflege für Babys
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